Fäden

Fäden sind ein Arbeitsjournal. Kurze Alltagsnotate stehen neben Aphorismen,
Wortfunden, Splittern, Skizzen, Prosa-Sequenzen und poetologischen Notizen.

Aus den FÄDEN:

Mein vorauseilender Gehörsinn.

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Ich liebe die Archive des Vergessens.

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Irrwege, orphisch.

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Mancher Augenblick hebt die Zeit auf. Sieh nach, was darunter ist!

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Ich bin ein Doppelluftagent.

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Der Ort IST die Form.

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Ich sammle Bewunderungspunkte, die anderen bewundernd.

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Der Rest ist Schreiben.

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Anderes Wort für Journalismus: Anlasshandel.

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Das aufgeschlagene Auge der Nacht.

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Eine liegende und eine gehende Acht.

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Vom Schneuzen allein geht der Schnupfen nicht weg.

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Ich gehe formübergebeugt.

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Die Themen des Dichters verweisen auf sein Verhältnis zur Welt. Seine Formen verweisen auf sein Verhältnis zu sich selbst.

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Graubrothimmel.

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Halbwahrheiten: Verlogenheitslösungen.

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Weiß ist die finsterste Farbe.

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Ich brauche Okzidentierung.

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Tag und Nacht sind Halbgeschwister.

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Ich bin ein Erinnerungsraumpfleger.

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Hoffen macht noch einsamer als Denken.

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Eingangshalle der Großbuchhandlung: Lauter Pestseller.

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Aussterbende Geste: Winken.

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Geschmuggeltes Unglück. Weil der Zöllner eingeschlafen ist.

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Wer viel träumt, lebt länger. Hab ich geträumt.

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Ich bin zum Innersten bereit.

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Auswendig leben. Und mit einem Notenschlüssel unterschreiben.